Am Montagabend, kurz vor Sonnenuntergang, fand eine Übung unserer Abteilung Schallstadt an einem besonderen Übungsort statt: dem Überlaufbecken Leutersberg. Dort wurde am Schleusenbau ein aufwändig vorbereitetes Szenario durchgeführt, das allen Beteiligten einiges abverlangte.
Angenommene Lage war ein Unfall im Wartungskeller einer Industriebaustelle. Eine Person galt als schwer verletzt, eine zweite – ein Kollege, der zur Hilfe eilte – hatte sich bei der Rettung im Seil verfangen und hing leicht verletzt unter Tage fest. Die besondere Herausforderung: Der Zugang zum Gelände war durch eine versperrte Schranke und eine schwere Kette blockiert, sodass zunächst zu Fuß erkundet und parallel mit schwerem Gerät ein Zugang für die Einsatzfahrzeuge geschaffen werden musste.
An der Einsatzstelle herrschten zunächst chaotische Zustände. Die Kommunikation mit einer anwesenden Person war erschwert, zudem mussten zahlreiche Gefahrenquellen schnell beseitigt werden: Offene Flammen, Gasflaschen, Benzinkanister, Starkstromleitungen und diverse Gerätschaften behinderten den sicheren Zugang. Der Wartungskeller selbst war nur über eine schmale Öffnung und eine Leiter erreichbar.
Nach der Erstversorgung des verletzten Patienten wurde mit viel Improvisation und Teamarbeit eine Rettungslösung entwickelt: Mittels Seilen und einer Leiter als improvisiertes Umlenkgestell gelang die patientengerechte Rettung über ein Spineboard. Im Anschluss wurde auch der zweite, im Seil hängende „Kollege“, unter schwierigen Bedingungen befreit und über das gleiche System nach oben gebracht.
Die Übung war lang, intensiv und äußerst lehrreich. In der abschließenden Nachbesprechung – bei mittlerweile tiefschwarzer Nacht – wurde deutlich, wie wichtig realitätsnahe Szenarien und kreative Lösungsansätze für die Vorbereitung auf den Ernstfall sind.
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