Arbeitskreis Feuerwehr Schallstadt 2.0
„Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“ – bei uns sind es große Veränderungen in unserer Gemarkung. Diese sorgen hoffentlich nicht für „Ereignisse“ – aber wenn, müssen wir darauf vorbereitet sein. Welche das unter anderem sind, werden wir weiter unten erläutern.
Grundsätzlich: Die Freiwillige Feuerwehr ist kein Verein. Wir gewährleisten als Organ der Gemeinde die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in einer Vielzahl an Szenarien: Unfälle, Brände, große Stromausfälle, Überschwemmungen und vieles mehr. Auch wenn bei großen Vorfällen eventuell Unterstützung aus weiteren Wehren nachrückt – die überlebenswichtigste und kritischste Zeit muss und kann nur durch die örtliche Feuerwehr abgedeckt werden.
Personell decken wir alle Aufgaben durch ehrenamtliche Mitglieder ab. Die notwendige Mitgliederzahl erfüllen zu können wird aber eine der größeren mittelfristigen Aufgaben sein. Vor Allem im Hinblick auf die bereits erwähnten Veränderungen.
Aber auch wenn die Mitglieder die primäre Resource sind – eine gewisse Ausstattung wird ebenfalls benötigt: Gerätehäuser, Fahrzeuge, Technik und Schutzausrüstung. Angesichts der neuen Szenarien muss all dies untersucht und bewertet werden.
Die Strategie für die Zukunft wollen wir in einem neu gegründeten Arbeitskreis „Feuerwehr Schallstadt 2.0“ untersuchen.
Vor allem der/die Bahntunnel werden unsere Wehr stark fordern und viele neue Anforderungen unter anderem an unsere Gerätehäuser stellen.
Durch den Arbeitskreis soll hier eine Strategie für die Zukunft erarbeitet werden, die im Konsens mit der gesamten Mannschaft die Wehr auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte vorbereitet.
Warum wir uns auf Veränderungen einstellen müssen
Unsere Gemeinde wächst und entwickelt sich weiter. Große Neubaugebiete lassen die Einwohnerzahl erheblich steigen. Alleine durch die aktuellen(!) Baugebiete können wir eine Steigerung von 6400 Einwohnern auf 7400 erwarten. Dazu kommt eine stetige Nachverdichtung innerhalb der Orte, mit immer grösseren Gebäuden, immer öfter mit Tiefgaragen.
Kitas werden aktuell erweitert und neu gebaut. Weitere Seniorenresidenzen eingerichtet.
Der Verkehr nimmt stetig zu und damit auch das Risiko für Unfälle. Auch Solardächer und Elektroautos haben Auswirkungen auf die Feuerwehr.
Die grössten Herausforderungen werden jedoch die seit Jahrzehnten geplanten Bahntunnel mit sich bringen:
Der Bau des Mengener Bahntunnels wird bereits in 3 Jahren beginnen. Mit den Anforderungen an die Feuerwehr, die dieses Bauwerk mit sich bringt, können ganze Bücher gefüllt werden. Ein enormer Material und Personalbedarf kommt hier auf die Feuerwehr zu.
Die Anforderungen, die der Tunnel mit sich bringt, werden aber nochmals durch die mind. 10 Jahre dauernde Großbaustelle übertroffen. Ein gigantischer Industriebetrieb mit unzähligen Arbeitern, entsprechendem Schwerverkehr und Unfallschwerpunkten werden uns als Feuerwehr fordern.
Die Bahn plant ebenfalls bereits heute sehr konkret und mit erhöhter Priorität den Bau des sogenannten Batzenbergtunnels. Zwei Bahntunnel der höchsten Kategorie auf unserer Gemarkung, das ist sogar deutschlandweit nur selten zu finden. Die Bauphase mit allen Anforderungen verdoppelt sich dadurch ebenfalls entsprechend.
Gerne verdrängt, aber leider realistischer als vermutet, müssen wir uns auch auf weitere Pandemien, Stromausfälle und vor allem den Klimawandel einstellen und vorbereiten. Als Feuerwehr sind wir auch in diesen Fällen bzw. deren Auswirkungen direkt ausgesetzt und gefordert.
Es liegt in unserer Verantwortung, dass wir heute schon an morgen denken. Damit die Sicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger auch in Zukunft gewährleistet ist.