Kapitel 16 – Festschrift digital

Für uns stand und steht auch weiterhin fest – eine Festschrift sollte ein gebundenes Buch sein. Der digitale Fortschritt ist sehr weit und wird sicher nochmals mehr an Bedeutung gewinnen. Aber noch geht nichts über ein Buch in Papierform.

Eine digitale Ausgabe kann aber dennoch zusätzlich zum Buch Sinn machen. Die Frage ist nur, in welcher Form und welcher Technologie.

Art der Veröffentlichung

Nur digital

Wie oben bereits erwähnt, ist ein gedrucktes Buch bis heute etwas „Reales“ – etwas, das man in der Hand halten und durchblättern kann.

Eine rein digitale Veröffentlichung wäre heutzutage aber auch schon möglich. Wie unten bei den Technologien beschrieben, gilt es aber ganz neue Herausforderungen zu beachten.

Digitale Kopie, sofort

Die parallele Veröffentlichung in digitaler Form ist oft zu finden. Zu beachten gilt hierbei natürlich: Ist die digitale Ausgabe kostenlos, könnten und werden diverse potentielle Käufer auf den Buchkauf verzichten.

Eine Abgabe gegen Gebühr verlangt jedoch eine entsprechende digitale Plattform, auf der die Digitalausgabe entsprechend nur gegen Bezahlung verfügbar ist. Dies könnte man mit einem Shop lösen oder über einen Dienstleister.

Unserer Meinung nach, ist der Aufwand und die zusätzlichen Kosten zu hoch. Dies mag sich in Zukunft noch ändern, aber Stand 2019 sollte das gut überlegt sein.

Digitale Kopie, später

Um den Verkauf der gedruckten Ausgabe nicht zu gefährden, bietet sich auch eine digitale Veröffentlich mit zeitlichem Versatz an. Wenn irgendwann fast alle Exemplare verkauft wurden, eventuell auch erst ein Jahr später, bietet sich diese Form an.

Kaum ein Käufer des Buches wird sich nach einer gewissen Frist beschweren, wenn die Ausgabe dann doch digital ohne Entgelt veröffentlich wird.

Aus unserer Sicht die geeignetste Variante, für die wir uns entschieden haben. Bis auf wenige Restexemplare sind fast alle Bücher vergriffen. Es wäre aber schade, die viele Arbeit nicht auch einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen. Dieses Festschriftkompendium ist darum für uns der geeignete Anlass, die Inhalte auch online frei zur Verfügung zu stellen.

Digitale Ergänzung

Eine sehr sinnvolle, aber vermutliche auch die aufwendigste Variante, ist die digitale Veröffentlichung von zusätzlichen Inhalten. Sofern ihr Inhalte habt, die zu umfangreich für die Festschrift selbst sind, so kann durch die digitale Ergänzung auch dieser Inhalt abrufbar gemachtg werden.

Als Beispiel könnte hier zum Beispiel der Bereich „Geschichte“ dienen. Online könnten dann auch alte Dokumente und mehr Bilder ergänzend untergebracht werden.

Natürlich verschwimmen hier die Grenzen zum normalen Internetauftritt, je nachdem wie umfangreich dieser ist. So könnte, wie in o.g. Beispiel, parallel zur Festschrift der Bereich Geschichte online ausgebaut werden.

In der Festschrift selbst wäre es möglich, durch Links (bitte kurz, nutzt ShortlinksWikipedia) oder auch durch QR-CodesWikipedia auf die entsprechenden Inhalte zu verweisen.

Appetithäppchen

Das digitale Veröffentlichen von Auszügen, z.B. in Form der ersten x Seiten ist eher als Werbemaßnahme anstatt „digitaler Veröffentlichung“ zu sehen.

Insofern gehen wir hier nicht so tief darauf ein.

Digitales Format

PDF

Die Aufbereitung als PDF ist mit Sicherheit das naheliegendste Format. Eine solche Datei ist relativ einfach aus den Druckdaten bzw. direkt aus dem Layoutprogramm zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil ist die korrekte Darstellung, ohne am Layout etwas umbauen zu müssen.

Nur falls es bei der Veröffentlichung Bedenken bzgl. Datenklau bei Euch gibt: Bei der Aufbereitung gibt es fast in jedem Programm die Möglichkeit, das PDF zu verschlüsseln (Öffnen und Lesen erlaubt, aber Bearbeitung und Entnahme von Inhalten gesperrt). Dies gewährleistet zumindest, dass Text und Bilder nicht einfach herauskopiert und unzulässig weiterbenutzt werden.

Im Bezug auf die Dokumentgröße muss man insbesondere bei PDF leider Kompromisse eingehen, da alle Inhalte in einer Datei abgelegt werden. Je nach Anzahl der enthaltenen Bilder steigt die Dateigröße sehr schnell. Selbst bei sehr schlechter Qualität, aufgrund starker Komprimierung, kommen schnell einige Megabyte zusammen. Bei einer durchschnittlichen Festschrift mit einigermaßen annehmbarer Qualität können auch schnell über 100MB zusammenkommen!

Seiten als einzelne Bilder

Wir haben uns dazu entschieden, einzelne „Bilddateien“ der Doppelseiten online zu stellen. Durch die Galerie-Funktion der Homepage kann so jede Seite individuell geladen und angesehen werden. Ein Durchblättern ist ebenfalls möglich.

eBook

Das Thema eBook, also das Veröffentlichen in einem speziellen Format für digitale Bücher, hatten wir uns damals auch kurz angesehen.

Interessant ist die Möglichkeit schon. Die meisten der verfügbaren Formate passen sich der Bildschirmgröße an und die zugehörigen Anzeigeprogramme erleichtern das Lesen auch entsprechend. Die Vorteile gegenüber einem PDF sind definitiv vorhanden, betrachtet man nur mal das Beispiel eines Hochformat-PDFs auf einem breiten Bildschirm.

Zu beachten sind aber auch hier ein paar Herausforderungen:

Da wäre schon mal die Vielzahl an Formaten. Es gibt diverse, von denen jedes seine eigenen Vor- und Nachteile hat. Für jedes Format müssen bei der Erstellung andere Designanpassungen gemacht werden und je nach Gerät/Software zum Anzeigen geht es, oder auch nicht.

Der Großteil der Formate ist zudem nur auf reine Textinhalte mit wenigen schwarz-weissen Grafiken ausgelegt. Die Optimierung liegt dabei eher auf eBook-Readern.

Ein wenig mehr Charme haben die speziellen Formate von z.B. Amazon oder Apple. Diese sind sehr gut auch für komplexe Layouts geeignet und speziell für die Anzeige auf Tablets optimiert. Eine Bereitstellung inkl. Abwicklung über deren Webseiten ist hier auch möglich, ob kostenlos oder auch inkl. Zahlungsmöglichkeiten abzüglich einer meist satten Pauschale.

Leider ist auch hier, nach dem Stand unserer letzten Recherchen, die Aufbereitung relativ aufwändig.

Audiobook

Eine Idee, die in unserem Fall nicht zum Zuge kam, aber trotzdem sehr viel Charme hat:

Warum nicht längere Texte, die für das Buch zu umfangreich sind, als Hörbuch bereitstellen. So könnte der Bereich Geschichte „entlastet“ werden, indem z.B. auch Zeitzeugen und andere Sprecher diese vorlesen.

Die digitale Welt bietet sehr viel gestalterischen Freiraum. Und zumindest so lange die technischen Voraussetzungen beherrschbar sind, ist alles Erdenkliche möglich. Seid kreativ!

Ein wichtiger Hinweis

Natürlich ist jeder, der z.B. auf dem Gruppenbild posiert oder sich explizit für die Festschrift ablichten lässt, mit der Veröffentlichung in eben dieser einverstanden. Ihr werdet da mit Sicherheit auch generelle Regeln haben oder zumindest diese expliziten Fotos mit ihrer Verwendung sollten den Abgebildeten klar sein.

In unserem Falle war es speziell bei den Einzelportraits klar, dass diese Bilder für die Verwendung in der Festschrift bestimmt sind. Insofern sahen wir erst einmal kein Problem.

Wir haben damals aber nicht daran gedacht, auch eine Veröffentlichung der Festschrift im Internet zu kommunizieren. Es handelt sich zwar beide Male um eine Verwendung in aller Öffentlichkeit. Aber eventuell gibt es für den Einen oder Anderen doch nochmal einen Unterschied. In Zeiten von DSGVO sollte man hier eher kein Risiko eingehen.

Aus diesem Grund haben wir in unserer Online-Ausgabe die meisten Portraitfotos pauschal weichgezeichnet, um nicht jeden Einzelnen nochmals fragen zu müssen. Nur ein paar Mitglieder haben wir mit deren Zustimmung als Beispiel im Original gelassen.

Speziell bei Großaufnahmen solltet Ihr auch den Hinweis auf eine Veröffentlichung im Internet eindeutig kommunizieren.

Autor: Andreas Berger